Diese Woche habe ich an einem Online-Workshop der australischen Tänzerin und Choreografin Rosalind Crisp zum Thema "Choreographische Improvisation" teilgenommen. Einige der interessanten Fragen, Gedanken und Aufgaben, mit denen wir gearbeitet haben:
Generiere Zeugs. Einfach Zeug. Keine Kunst. Nur Materialität. Beschäftige dich dann damit, es organisieren, komponieren.
Gib dem Körper einfache Aufgaben, wie zum Beispiel:
Wie benutze ich den Boden?
Wie benutze ich meinen Atem?
Wie nutze ich das Timing?
Der Dialog zwischen der Tänzerin und der Choreografin in mir: Wie können die Autorität des Körpers und die Choreografin in mir mehr miteinander sprechen? Die Bewegungskomposition muss für die Tänzerin UND für die Choreografin interessant genug sein.
Beim Zeichnen bezieht sich das automatische Zeichnen auf eine Art des Zeichnens, bei der man die Kontrolle über den Prozess aufgibt und mit der Hand über das Papier fährt, ohne darüber nachzudenken, was genau man zeichnet. "Chribble". "Doodling".
In ähnlicher Weise versuche ich in der freien Improvisation, die Kontrolle meinem Körper zu übergeben, ihn sprechen und denken zu lassen, spontan Bewegungen zu erzeugen, ohne einer bestimmten Logik oder Koordination zu folgen. Ich gönne der Komponistin in mir eine Pause, damit die Bewegung frei von den Einschränkungen und Erwartungen sein kann, die ich normalerweise mit Tanz verbinde.
Es kann sich köstlich anfühlen, langweilig, anstrengend, aufregend. Ich versuche, nichts zu verschwenden. Alles ist etwas, womit ich arbeiten kann. Ich warte nicht auf gutes Wetter. Ich arbeite mit dem, was da ist, was mir zur Verfügung steht.
Wie können wir unsere Wahrnehmung stören? Unsere gewohnten Muster verändern? Das ist die Aufgabe der Choreografin.
Wann ist es wichtig, die Tür zu schliessen, um in meinem privaten Tanz zu bleiben und nur das zu tun, was mir gefällt?
Wann ist es an der Zeit, die Fenster zu öffnen, andere Arbeiten zu sehen, Dinge auszuprobieren, die ich nicht mag.
All diese Fragen und Gedanken beschäftigen mich weiter. Sie gehen weit über das hinaus, was ich im Tanzstudio tue.
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